Flughafen Gran Canaria



Es soll ja Inselbesucher geben, die außer ihrer Poollandschaft und dem Flughafen nichts kennenlernen. Das ist mehr als bedauerlich, denn Gran Canariaist abseits der Touristenhochburg im Süden eine landschaftlich reizvolle, ungewöhnliche vielfältige Insel. Gran Canaria ist die drittgrößte Insel der Kanaren und wie die anderen auch, vulkanischen Ursprungs. Diesem Umstand verdankt die Insel ihre im Zentrum bis zu 2000 Meter aufragenden Berggipfel inmitten einer wild zerklüfteten Felslandschaft. Die Insel lässt sich auf einer zumeist an der Küste entlanglaufenden Straße umrunden, allerdings benötigt man dazu, trotz dem Stück Autobahn von Playa del Ingles nach Las Palmas wegen der nicht endenwollenden Serpentinen einen ganzen Tag. Ob man sich die Inselhauptstadt mit ihren 450000 Einwohnern antut, muss jeder für sich entscheiden, wir ließen diesen Moloch, trotz einiger Sehenswürdigkeiten, außen vor, und wandten uns lieber der beeindruckenden Bergwelt zu. Die Fahrt ins Inselinnere bringt schon wenige Kilometer hinter Playa del Ingels ein völlig anderes Inselpanorama. Durch beeindruckende Canyon schraubt sich die Straße schnell in Höhen über 1000 Meter. Vorbei an Palmbewachsenen idyllischen Dörfern, Fataga mit seinen Palmen und der ursprünglichen Bebauung ist in jedem Fall eine Stop wert, nähert man sich der Cumbre, die sich zwar nicht so schroff und kreisrund wie etwa auf La Palma präsentiert, landschaftlich aber nicht weniger reizvoll ist. Die Vegetation besteht in diesem Gebiet, abgesehen von den palmbewachsenen Oasen aus vielgestaltigen Kakteen, Euphorbien und Eukalyptusbäumen. San Bartholome de Tirajana ist Einfallstor in die Cumbre und damit auch ständig vom Verkehr verstopft. Kurz vorher lohnt aber ein Abstecher nach Santa Lucia, die Strecke ist landschaftlich sehr reizvoll und bietet kurz hinter dem Ort einen schönen Aussichtspunkt auf den Tafelberg, von dem sich angeblich die letzten Verteidiger der Insel gegen die Spanier in den Freitod stürzten.