11. August 2025
Der Flughafen Gran Canaria (offiziell Aeropuerto de Gran Canaria, IATA-Code: LPA) ist das wichtigste Drehkreuz der Insel und zugleich einer der bedeutendsten Flughäfen der Kanarischen Inseln. Jährlich starten und landen hier Millionen von Passagieren, vor allem aus Europa. Für viele ist er der erste Kontakt mit der beeindruckenden Insel Gran Canaria – und ein Tor zu einem unvergesslichen Urlaubserlebnis.
Gran Canaria ist weit mehr als nur ein Reiseziel mit schönen Stränden und ganzjährig mildem Klima. Die Insel besticht durch eine beeindruckende landschaftliche Vielfalt, kulturelle Highlights und einzigartige Naturwunder. Wer etwas Zeit mitbringt und die Insel mit einem Mietwagen erkundet, entdeckt faszinierende Orte, versteckte Winkel und eine lebendige Geschichte, die sich in Architektur, Traditionen und Landschaft widerspiegelt.
Ein echtes Highlight für Entdecker ist die Fahrt von Artenara nach San Nicolás de Tolentino. Artenara gilt als der höchstgelegene Ort auf Gran Canaria und ist bekannt für seine traditionelle Wohnweise in Höhlen. Viele der Bewohner leben noch heute in Häusern, die direkt in den vulkanischen Fels gebaut sind. Von außen wirken diese Behausungen oft unscheinbar und schmal, doch hinter den Fassaden verbergen sich weitläufige Höhlenwohnungen. Das weiche Tuffgestein ermöglicht es, die Räume nach Belieben zu erweitern, sodass diese Höhlen nicht nur als einfache Unterkünfte dienen, sondern zu richtigem Wohnraum ausgebaut wurden.
Die Route von Artenara nach San Nicolás ist landschaftlich spektakulär, aber auch herausfordernd. Die Straße führt durch enge, kurvige Barancos (Schluchten), vorbei an malerischen Stauseen und bietet atemberaubende Ausblicke auf die berühmten Felsenformationen der Insel, wie den Roque Nublo und den Roque Bentayga. Die Serpentinen sind oft so eng, dass du vor jeder Kurve hupen solltest, um den Gegenverkehr zu warnen. Besonders bei Begegnungen mit Bussen wird jede Millimeter Fahrraum gebraucht – also Vorsicht und Konzentration sind hier gefragt.
Die westliche Küstenstraße von Gran Canaria ist einfacher zu befahren und bietet viele reizvolle Stopps. Ein Muss ist der Besuch des „Dedo de Dios“ (Finger Gottes), eine markante Felsnadel, die lange Zeit als Symbol der Insel galt. Obwohl der Felsen 2005 durch einen Sturm stark beschädigt wurde, lohnt sich ein Halt, um die beeindruckende Küstenlandschaft zu genießen.
Im Norden, bei Guía, findest du die größte Ansammlung von Höhlen auf der Insel. Diese sind Überreste der Urbevölkerung und geben Rätsel auf: Waren sie Wohnstätten, Vorratslager oder hatten sie religiöse Bedeutung? Ein Besuch hier bietet einen faszinierenden Einblick in die Geschichte Gran Canarias.
Ein weiteres architektonisches Juwel ist Teror, ein malerisches Dorf im Inselinneren. Die Stadt ist bekannt für ihre gut erhaltenen Häuser mit traditionellen kanarischen Holzbalkonen. Teror ist jedoch auch ein beliebtes Ziel zahlreicher Bustouren, weshalb du hier mit vielen Touristen rechnen musst. Die Atmosphäre und die kulturellen Angebote, wie der berühmte Sonntagsmarkt, machen den Besuch dennoch lohnenswert.
Die Strecke von San Nicolás bis Maspalomas schlängelt sich durch das bergige Inland, bevor sie sich im Baranco de Mogán wieder der Küste nähert. Der erste Ort, den du hier mit touristischer Infrastruktur findest, ist Mogán, auch „Klein Venedig“ genannt. Die Hafenanlage mit ihren Kanälen und Brücken ist architektonisch gelungen und zieht viele Besucher an. Die ruhige Atmosphäre und die gute Gastronomie machen Mogán zu einem beliebten Ziel für Ruhesuchende.
Allerdings trüben Baustellen und aufwendige Baumaßnahmen die Idylle an einigen Stellen. Besonders entlang der Küstenorte Playa del Cura, Tauro, Puerto Rico und Arguineguín sieht man eine zunehmende Bebauung mit großen Apartmentanlagen und Hotels. Die künstlich aufgeschütteten Strände und der dichte Verkehr auf der engen Küstenstraße wirken teilweise überwältigend und erinnern an typische Massentourismusgebiete.
Wer sich davon nicht abschrecken lässt, findet in diesen Orten zahlreiche Möglichkeiten zum Baden, Wassersport und zum Ausgehen.
Gran Canaria ist ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Abseits der Küstenorte warten stille Barancos, dichte Kiefernwälder und spektakuläre Berglandschaften darauf, entdeckt zu werden. Besonders das Inselinnere mit seinen geschützten Naturparks bietet viele gut markierte Wanderwege, die zu beeindruckenden Aussichtspunkten und Naturwundern führen.
Für Taucher und Schnorchler lohnt sich ein Ausflug in den Unterwassernaturpark vor der Küste – hier kannst du bunte Fischschwärme, farbenfrohe Korallen und Meeresschildkröten beobachten.
Gran Canaria hat für jeden etwas zu bieten:
- Natur- und Wanderfans können abgelegene Pfade und Ruhe genießen.
- Strandurlauber finden kilometerlange Sandstrände mit exzellenter Infrastruktur.
- Party- und Kulturliebhaber erleben das pulsierende Nachtleben und traditionelle Feste.
Das milde Klima sorgt dafür, dass du das ganze Jahr über baden und aktiv sein kannst. Die Insel zeigt sich je nach Jahreszeit in immer wieder neuen Facetten und lädt dazu ein, sie mehr als einmal zu besuchen.
Ob du nun die traditionellen Höhlen von Artenara sehen möchtest, durch Terors Gassen schlenderst oder an der Küste entlang nach Mogán fährst – Gran Canaria bietet unzählige Möglichkeiten, die Insel authentisch zu erleben und zu genießen. Plane genug Zeit ein, denn diese abwechslungsreiche Insel hat viel mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermutet.
Wir sind uns sicher: Dein erster Besuch auf Gran Canaria wird nicht der letzte sein!